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Gender

Vom Gender und der Genderin

Ohne Rücksicht auf Verluste

 

Muss jetzt eigentlich jeder nur mögliche geschlechtsspezifische Begriff, ob deutsch oder nicht, auf Biegen und Brechen gegendert werden?

Die daraus resultierenden und oft abstrusen Wortkreationen, von den Schreiberlingen (nicht genderfähig) teilweise frei erfunden, sind nicht nur Augenkrebs erzeugend, sondern auch unlesbar, unaussprechlich, deplatziert und überhaupt völlig überflüssig.

Man kann diese vorsätzliche Verstümmelung der deutschen Sprache gar nicht in Worte fassen. Ganz übereifrige Genderer und Genderinnen verweiblichen alles, was ihnen zwischen die Lippen kommt:

Aus den Mitgliedern (Plural zum Neutrum “das Mitglied”) werden plötzlich “Mitgliederinnen” (WDR “Aktuelle Stunde”, 30.03.2021, Minute 28:15), weil “die Mitglieder” im Plural auf -er endet, was in vielen Fällen den generischen Maskulinum kennzeichnet. Und schon sind wir in die Falle getappt.
Der Duden schreibt dazu:
 

“Die oben erwähnten Mitgliederinnen und Mitglieder“ passen auf den ersten Blick ins gewohnte Schema, aber irgendetwas wirkt komisch daran. Das Wort Mitglied ist nämlich gar keine typische Personenbezeichnung auf -er, an die ein -in für die feminine Form angehängt werden könnte. Es ist ein Neutrum (das Mitglied) und bezeichnet sowohl Frauen als auch Männer. „Liebe Mitglieder“ reicht daher völlig aus.”

 

Böse Zungen schlagen vor, dem sächlichen Mitglied, das weibliche “Ohneglied” gegenüberzustellen. Geschrieben und gesprochen verwenden wir dann die Grußformel: “Liebe Mitglieder und Ohneglieder!” oder “Liebe Mit- und Ohneglieder!”

 

Aus dem Bekennerschreiben wird das BEKENNER:INNENSCHREIBEN, denn weil da ein Maskulin drinsteckt, muss der Begriff feminiert  werden.

Und weiter heißt es da: “Die nächste Innenminister:in Deutschlands muss eine Person werden, mit der es möglich wird, Menschenleben zu retten.”  

Hier werden mal eben Femininum und Maskulinum dermaßen verwirbelt, dass es grammatikalisch überhaupt nicht zusammenpasst. Konsequent müsste es heißen: “Der/Die nächste Innenminister:in Deutschlands muss eine Person werden, mit der es möglich wird, Mensch:innenleben zu retten.”

Aus dem Kanzlerkandidaten wird nicht etwa die Kanzlerkandidatin sondern gleich die Kanzlerinkandidatin" (Sat1, Frühstücksfernsehen, 05.07.2021, 8:25 Uhr)

 

In einem facebook-Beitrag von “titel, thesen, temperamente” taucht eine weitere Gendervariante auf. Hier werden nicht-deutsche Begriffe in Genderformen gepresst:

Anstatt die Oberbegriffe “Sinti” und “Roma” zu verwenden (hier und hier), werden die männliche und die weibliche Form unerklärlicherweise in eine frei erfundene Form gezwungen: Sinti*zze und Rom*nja. Warum? - Nur um die weiblichen Formen mitzunennen? - Wo sind die anderen Genderformen?
Und quasi zwangsläufig wird bei der “Rom*nja”-Version das “a” des maskulinen Plurals wieder mal einfach weggekürzt. Und zu allem Überfluss kommt noch ein zweites “z” (Sinti*zze) dazu. Warum?

Zur Erläuterung:

Maskulinum, Singular: der Sinto; der Rom

Femininum, Singular: die Sinta/Sintiza/Sinteza; die Romni

Maskulinum, Plural: die Sinti; die Roma
Femininum, Plural: die Sintizas/Sintezas; die Romnja/Romnija

 

Entwickelt sich die Sprache weiter?

 

Es ist nicht die Sprache, die sich weiterentwickelt. Es sind Menschen, die der Ansicht sind, die Sprache ihrer Weltanschauung anpassen zu müssen. Und das auf Teufel komm raus, ausnahmslos, ohne Rücksicht auf den Klang der Sprache - oder die willkürliche Schreibweise, die sich jeder selbst aussucht, weil sie nicht allgemeingültig festgelegt ist.
Wie ist also die korrekte Schreibweise dieser "Genderformen"? Es gibt keine festgelegte Regeln, nur "Empfehlungen" von einigen inoffiziellen Stellen, an die sich aber nur wenige halten. Die einen verwenden einen Stern "*", der nächste einen Doppelpunkt ":", andere den Schrägstrich "/" und wieder andere kombinieren Schrägstrich+Bindestrich "/-", und in gesprochener Form dann alles mit Sprechpause.
Was ist das Ergebnis dieser Gender-Zeichen? - In der TV-Werbung, wo möglichst viele Information in möglichst kurzer Zeit rübergebracht werden müssen - Werbung zur Primetime ist teuer - klingt das dann mitunter nur noch lächerlich. Vor allem wenn das in der üblichen Schnellsprache heruntergerasselt wird:

 

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihre/n Ärzt:in oder Apotheker:in.

Vom Genderstern kastriert

 

In dem Bestreben, Geschlechtergleichheit in Schrift und Sprache zu erzwingen, wird das generische Maskulinum in vielen Fällen einfach kastriert: Ärzt:innen, Expert:innen, Gäst:innen, etc. Wobei die Absurdität dieses uns in diktatorischer Manier von einer Minderheit aufgezwungene Gendern in gesprochener Form mit Sprechpause nur allzu deutlich wird.

Jedoch ist das im Falle des Arztes und der Ärztin problematisch: er mit “A” und sie mit “Ä”. Und im Plural beide mit “Ä”. Wen also spricht man mit “Ärzt:in” eigentlich an? Die Ärzte und die Ärztin? Weil ja ein “Ä” vorneweg steht? - Aber “Arzt:in” kann man auch nicht schreiben/sprechen. denn eine Arztin gibt es nicht. In diesen Fällen wird jeweils der Singular verwendet. Was nahelegen würde, doch den Plural zu nutzen. Denn der hat in beiden Fällen das “Ä” im Anfang: “Ärzte/Ärztinnen”.

Allerdings zieht das die Frage nach sich, ob die angesprochenen Nutzer der beworbenen Präparate allesamt mehrere Hausärzt*innen am Start haben. Weitere Beispiele:   der Anwalt und die Anwältin,

                                            der Bauer und die Bäuerin

 

Die Gesellschaft für deutsche Sprache kommt in ihren “Leitlinien der GfdS zu den Möglichkeiten des Genderings” unter Punkt

"2. Sparschreibungen/Kurzformen” zu einem ähnlichen Ergebnis:
“Die Schreibung mit Ergänzungsbindestrich ist bei abweichenden Endungen und Umlautungen nicht möglich: nicht: Kollegen/-innen, Kolleg/-in, Ärzte/-innen, Arzt/-in, Ärzt/-in. In solchen Fällen ist nur die Doppelschreibung, die Schrägstrichschreibung mit Vollformen oder eine Ersatzform möglich und korrekt.”

 

Dasselbe Problem haben wir bei dem Begriff “Gast”: der Gast/die Gästin und die Gäste/die Gästinnen. Jetzt schreiben wir das Ganze mit Genderzeichen: “Gast*in” oder “Gäst*in”? 

Welcher Singular ist “richtig” bzw. am zutreffendsten? Einfacher funktioniert das schon im Plural: die Gäste/die Gästinnen. Allerdings brauchen wir die Gästinnen eigentlich nicht, weil die Gäste, also die Gruppe der Menschen (Menschinnen?), die irgendwo zu Gast (Gästin?) sind, bereits alle Geschlechter beinhalten. Und was sagen wir, wenn eine Frau (oder eine Gruppe von Frauen) irgendwo "zu Gast" ist? Sie ist "zu Gästin"? Und auch hier gibt es keine Alternative für die non-binären Geschlechteridentitäten. Entweder bist du Mann oder Frau, dazwischen gibt's nichts.

Unsere Autor:innen nutzen die Corona-Warn App des RKI.” (Quelle) Auch hier fällt das generische Maskulinum dem “genderischen Feminismus” (meine Erfindung) zum Opfer und wird mal eben kastriert.


Die Verwendung von Genderzeichen (Stern, Unterstrich oder Doppelpunkt etc.) zur Verdeutlichung, dass alle Geschlechteridentitäten gemeint sind oder angesprochen werden, ist keine befriedigende Lösung. Auch nicht mit der Argumentation eines Steffen Herrmann, "der in seinem Artikel „Performing the Gap – Queere Gestalten und geschlechtliche Aneignung“ (2003) eine sprachliche Darstellungsform für alle Geschlechter schaffen will." (in "Leitfaden für eine geschlechtersensible und inklusive Sprache" der Universität Köln, 2017).

Sinngemäß heißt es dort: Der "Leser" auf der einen und die "Leserin" auf der anderen Seite werden auseinander geschoben, "um dem verleugneten Anderen Platz zu machen: du Leser_In nimmst diesen Platz ein" - der Gender-Gap.  Seine Argumentation, durch diese "Verräumlichung des Unsichtbaren" und "Sichtbarmachung" eröffne die gesetzte Marke (_) so "einen erotischen Raum, in dem sich Gendermigrant_Innen aller Couleur tummeln können.", bezieht sich allein auf die menschliche Vorstellungskraft - diese ist jedoch unsichtbar, kann also nicht gelesen und schon gar nicht ausgesprochen werden (die erzwungene Sprechpause lässt keinen Platz dafür).

Aber dies ist mitnichten eine wirkliche (und gerechte) Lösung. Und als Diskriminierung könnte das ebenfalls ausgelegt werden. Denn während der Mann ("Leser") und die Frau ("innen") gesprochen und geschrieben, also tatsächlich sichtbar und hörbar gemacht werden, sollen die non-binären Geschlechteridentitäten nur gedacht werden - sie bleiben virtuell, nicht greifbar, werden nicht gesehen oder gehört und damit in das Reich der Fantasie eines jeden einzelnen verbannt.

"Wenn wir im Deutschen gendern, dann sagen wir damit:

Diese Information ist so wichtig, dass sie immer mitgesagt werden muss."

(Nele Pollatschek)

Aus Alt mach Neu

 

Diese teilweise monströsen Wortgebilde sprengen jeden Rahmen des Ertragbaren. Sie spotten jeder Beschreibung und sind oftmals einfach nur peinlich. Dieses erzwungene Gendern auf allen Ebenen ist eine brutale Vergewaltigung der deutschen Sprache und kennzeichnend für die Deutschen überhaupt. Und das nur, weil die deutsche Sprache das hergibt. Deutschland macht sich lächerlich vor der Welt. Da werden Begriffe aus grauer Vorzeit ausgegraben, um in der Moderne Frauen mit Männern in Schrift und Sprache gleichzusetzen.

Zu dem Menschen gesellt sich nun die Menschin (Wörterbuch der Gebrüder Grimm, Band 12) und die Gäste der Hochzeitsgesellschaft haben jetzt auch Gästinnen (nach “die Gästin”, (Wörterbuch der Gebrüder Grimm, Band 4) an ihrer Seite. Wobei wir hier ja vielleicht noch ein Genderzeichen einfügen sollten: “die Mensch:innen”, wie bei den “Gäst:innen”. 

Die Bekannte und die Bekannten werden kurzerhand wieder zur “Bekanntin” und den “Bekanntinnen” (Wörterbuch der Gebrüder Grimm, Band 1).

Sprechen wir das mit Sprechpause, klingt das richtig unnatürlich und künstlich - und voll daneben. 

Beispiel: Sat1-Frühsücksfernsehen vom 26.10.2022, 9:23 Uhr: "Und wir kommen jetzt zu unserer heutigen Gästin ..."

 

"Wenn wir gendern, sagen wir damit, diese Information darf niemals nicht gesagt werden."

(Nele Pollatschek)

 

Gleiches Recht für alle

 

Und wo endet das? Wer sagt uns, wann das wo endet?

Und wenn wir schon alles feminieren, also “verweiblichen”, so sollten wir nicht auch so konsequent sein und den Männern dasselbe “Recht” einräumen? So würde dann beispielsweise aus “die Person” möglicherweise “der Persone”, “der Persono”, “der Personist” oder “der Personate” etc. und aus “der Mensch” machen wir wieder “die Menschin” und “die Menschinnen” (Grimmsches Wörterbuch, Band 12) etc..

Am Ende führt das zu einer regelrechten Vergewaltigung unserer Sprache. Und das nur, weil da irgendwann, irgendeine Menschin die Idee hatte, den Stein ins Rollen brachte und sich mit Frau Anne Will eine prominente Verfechterin des Genderwahns gefunden hat, welche das konsequent durchzieht.

Aus der umgangssprachlichen “Hebamme” könnte dann der “Hebammer” werden. Der “Geburtshelfer” ist nur eine Alibi-Bezeichnung. Im Alltag heißt es ja überwiegend “Hebamme” und nicht “Geburtshelferin”. Und die “Krankenschwester” bekommt den “Krankenbruder” zur Seite gestellt. Und für die Pflegekraft findet sich bestimmt auch einen maskuline Variante. Denn der Pfleger hat bereits die Pflegerin.

Auch oft zitierte Studien (hier und hier), in denen den Teilnehmern gezielte Fragen gestellt wurden, tragen nicht zur Lösung des Problemes bei, die Ungleichheit in der deutschen Sprache zu verdeutlichen. Denn die Fragestellung hat unmittelbaren Einfluss auf die Antwort, sie ist quasi suggestiv:

 

"Nennen Sie zwei bekannte Schauspieler." oder "Nenne deinen Lieblingsmusiker."

Als Antwort werden natürlich in der Regel männliche Personen genannt, weil explizit danach gefragt wurde. Aus der Fragestellung lässt sich nämlich nicht automatisch ableiten, ob der Fragesteller sowohl männliche als auch weibliche und nicht-binäre Personen meint oder ob er tatsächlich nur männliche Personen genannt haben will. Der Fragesteller gibt also bereits mit der Formulierung seiner Frage vor, welche Geschlechter er in der Antwort erwartet. Die Interpretationen der Ergebnisse aus solchen "Befragungen" sind irreführend und nicht sehr hilfreich.

Eine Minderheit setzt sich durch

In einem sehr bekannten privaten TV-Sender gab es im Juni 2021 eine Forsa-Umfrage, an welcher mehrere tausend Zuschauer teilnahmen. Dort wurde gefragt, ob wir in Deutschland gendern sollten oder nicht. Das Ergebnis war eindeutig: 3% dafür und 94% dagegen.

Diese 3% sind gerade auf dem besten Wege, das Gendern in Deutschland durchzusetzen.

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Genderumfrage.jpg

Auftrieb erhalten diese Bestrebungen aus der Ecke des Duden, der 2021 mal eben rund 12.000 Einträge in seinem Online-Wörterbuch auf gendergerechte Sprache umgestellt hat und uns das Gendern damit quasi vorschreibt.

Die Duden-Chefredakteurin Kathrin Razum-Kunkel erklärte in einem Interview mit „Die Zeit“: „Wir bilden nur eine veränderte sprachliche Realität ab. Wir konstatieren dabei, dass es eine deutliche Entwicklung dahin gibt, die geschlechterübergreifende Form zu ersetzen.“

 

Und im Deutschlandfunk: "Inzwischen sei das ein Phänomen, das die breite Masse erfasst habe, sagt Kunkel-Razum.

Die Redaktion habe seit einiger Zeit immer Zuschriften gekriegt, in der eine Gleichstellung der Geschlechter im Online-Duden gefordert wurde: „Wir haben sehr viel Kritik in den letzten Jahren dafür eingesteckt, dass wir bei den weiblichen Formen nur einen Verweis-Artikel dastehen haben“, so Kunkel-Razum. Das sei den Nutzerinnen und Nutzern zu umständlich: „Die möchten sofort ein Ergebnis haben.“

 

Aus diesen Worten spricht die Minderheit, der sich die Duden-Redaktion gebeugt hat. Die große Masse, die Mehrheit, hat den Duden bestimmt nicht kritisiert oder mit Zuschriften beschickt. Und diese Kritiker waren in der Mehrzahl vermutlich vom weiblichen Geschlecht.

Die Initiative ging ursprünglich von Frauen aus, damals zu Beginn der 1980er Jahre. Ihre Beweggründe sind lobenswert und richtig, bis heute, aber das Zwischenergebnis, welches wir heute sehen und über uns ergehen lassen müssen, ist verheerend. Bereits in ihren Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs*  machen die Autorinnen deutlich, wie sie sich den Wandel der deutschen Sprache weg vom dominierenden "Mann" und hin zur "Gleichstellung" vorstellen. Das wird allein durch den Titel schon deutlich. Mit dem Begriff "sexistisch" begeben sie sich vorsätzlich in die Opferrolle, Mitleid heischend und mit erhobenem Zeigefinger. Und mit den "Richtlinien" zeigen sie deutlich, dass an einer Diskussion kaum Interesse besteht, was auch aus den Beispielen und Alternativen im Inhalt hervorgeht:

"Sexistischer Sprachgebrauch                      Alternativen

Beruf des Vaters                                            Beruf der Mutter und des Vaters

Regierungsmannschaft                                 Regierungsteam, Regierung

Wir suchen einen Fachmann                        Wir suchen eine Fachkraft

Der kluge Mann baut vor                               Kluge Leute bauen vor. Kluge bauen vor.

Alexis Sorbas - das Urbild der Griechen       Alexis Sorbas - das Urbild des griechischen Mannes

zum Arzt gehen                                             zur Ärztin gehen, sich medizinisch behandeln lassen, in medizinische Behandlung gehen

Liebe deinen Nächsten!                                Liebe deine Nächsten!

An Herrn und Frau Dörsch                            An Frau Dörsch und Herrn Dörsch

Mann und Frau                                             Frau und Mann

Sohn und Tochter                                         Tochter und Sohn

zwei Jungen und drei Mädchen                    drei Mädchen und zwei Jungen"

Wenn nach dem Beruf des Vaters gefragt wird, dann ist der Beruf der Mutter wohl nicht von Belang oder Interesse, andernfalls würde dann nach den Berufen der Eltern gefragt werden. Dasselbe gilt für den Fachmann. Die "Regierungsmannschaft" muss weg, weil da ein "Mann" drinsteht - eine Regierungsfrauschaft" gibt's leider nicht. Und wie sieht es dann mit den "Fußballmanschaften" aus? - Am besten sämtliche "Mannschaften" gleich ganz weg. In diesen "Richtlinien" werden einfach nur die Rollen getauscht, die Frau zuerst genannt oder explizit herausgestellt. Was ist daran jetzt nicht sexistisch? Hier wird deutlich, wohin die Reise gehen soll: Wir tauschen den männlichen Sexismus gegen den weiblichen Sexismus. 

Wir treiben also den Teufel mit dem Beelzebub aus. Ein Paradoxon?

* u.a. zu finden in "Linguistische Berichte" des Leibnitz Instituts für deutsche Sprache, Heft 69 "Themenheft: Sprache, Geschlecht und Macht".

"Gendern ist eine sexistische Praxis, deren Ziel es ist, Sexismus zu bekämpfen."

(Nele Pollatschek hat es damit auf den Punkt gebracht.)


Und Kritik am Duden (eine Frau am Drücker) ließ denn auch nicht lange auf sich warten (hier und hier), schließlich ist “der DUDEN” ein Privatunternehmen, von welchem man sich nicht unbedingt “vorschreiben” lassen will, wie man zu schreiben und zu sprechen hat.

Ein weiters Argument zielt auf die Gerechtigkeit in der deutschen Sprache:
 

"Gerechtigkeit: Es ist einfach nicht gerecht, nur das eine Geschlecht anzusprechen. Und auch wenn immer betont wird, dass es ja mitgemeint ist, lernen kleine Jungen erst einmal, dass es Mechanikerinnen, Fußballspielerinnen, Bundespräsidentinnen gibt, Bundeskanzler dagegen kommen gar nicht vor. Absurd, oder?"

So argumentiert Ute Blindert am 26.07.2017 in ihrem Artikel. Was ihr dabei nicht auffällt ist, dass sie damit quasi gegen sich selbst argumentiert und denselben "Fehler" begeht, den sie dem generischen Maskulinum vorwirft: Sie will - neben dem Maskulinum - das Femininum mitbenannt haben und nicht nur "gedacht", lässt aber das sogenannte "dritte Geschlecht", die non-binären Menschen, außer Acht. Und dieses Thema und die Diskussionen darum gab es 2017 bereits: Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 10.10.2017 zum Persönlichkeitsrecht.

Viele Leitfäden - keine Einigkeit

Im Zuge der Genderbestrebungen tauchen aus diversen Quellen sogenannte Leitfäden zum “richtigen” Gendern auf. Autobauer und Universitäten geben Leitfäden heraus, in denen sie das Gendern erläutern und - aus Sicht der Verfasser - erklären, wie das am besten zu aller Zufriedenheit funktioniert. Der/die eine tut dies mehr oder weniger zum internen Gebrauch, der/die andere für die Allgemeinheit.  Gemeinsam ist allen, dass keine Einigkeit herrscht und es an Konsequenz fehlt.

Ein Beispiel aus dem Leitfaden der Uni Köln, Seite 10:

“Mithilfe der genderneutralen Personenbezeichnungen können geschlechtsspezifische Bezeichnungen ersetzt werden.

...

Der einzelne Mensch und seine Freiheit

statt

Der Einzelne und seine Freiheit.”
 

Bei “Der einzelne Mensch und seine Freiheit.” wird es einen Aufschrei unter den Hardliner_innen des Genderns geben. Denkt doch jede/r bei diesem Satz sofort an einen Mann. Wo ist da die Frau? Korrekterweise müsste es doch heißen:

Der/die einzelne Mensch_in (Mensch*in, Mensch:in) und seine/ihre Freiheit.

Und nun lesen wir den Satz (rot) laut vor - nicht vergessen: beim Unterstrich eine Sprechpause einlegen. Das klingt doch alles ganz wunderbar und natürlich. Und ging so einfach und flüssig über die Lippen. Wenn wir uns jetzt noch vor Augen halten, dass solche Wortgebilde vielfach in Zeitungsartikeln, Büchern, Werbetexten etc. zu lesen sein werden, wissen wir, was wir uns und unserer Sprache antun. Es ist niemals alles Gold was glänzt.

Fehlt nur noch, dass dem “Lehrkörper” die “Lehrkörperin” zur Seite gestellt wird, und der Amtsschimmel wiehert schon: “Wo ist meine Amtsstute?”.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung äußert sich zu dem Thema wie folgt:

“Der Rat für deutsche Rechtschreibung bekräftigt in seiner Sitzung am 26.03.2021 seine Auffassung, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen. Dies ist allerdings eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden kann. Das Amtliche Regelwerk gilt für Schulen sowie für Verwaltung und Rechtspflege. Der Rat hat vor diesem Hintergrund die Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen.”

Und die Leitlinien der GfdS zu den Möglichkeiten des Genderings (Gesellschaft für deutsche Sprache) sind am ehesten geeignet, fundierte Empfehlungen zu diesem Thema zu geben.

Ganz dolle treibt es Apple: Mit dem iOS 15 wird konsequent gegendert - nicht als Option, sondern fest verankert. Als Folge stellen so manche User ihre Sprache auf Englisch um und schalten Siri ab (siehe auch hier). Gendern quasi als eine Art Diktatur. Und andere Smartphone-Anbieter werden nachziehen.

Närrische Gender-Versuche und monströse Wortgebilde

In Zukunft werden also krude Wortgebilde auf uns zukommen, wenn es darum geht das generische Maskulinum zurechtzustutzen bzw. zu feminieren. Beispiele hierzu finden sich im Leitfaden der Uni Köln unter Punkt “5.1. Zusammengesetzte Begriffe”:

“Beispiele:

Studierendenwerk/Student_innenwerk/Student*innenwerk ...

Mitarbeitendengespräche/MitarbeiterInnengespräche/Mitarbeiter/innengespräche/

Mitarbeiter_innengespräche/Mitarbeiter*innengespräche

ExpertInnenrunde/Expert_innenrunde/Expert*innenrunde ...

Zentrum für LehrerInnenbildung/Lehrer/innenbildung/Lehrer_innenbildung/Lehrer*innenbildung ...”

 

Und unser Kanzleramt müsste konsequenterweise eigentlich Kanzler:inamt heißen, weil da auch Kanzlerinnen sitzen können. In diesem Fall klingt das sogar noch witzig, weil durch die Sprechpause nach “Kanzler” hören wir plötzlich: “Kanzler in Amt.”

 

Ein flüssiges Lesen ist bei einem Text, der mit solchen Wortmonstern gespickt ist, gar nicht mehr möglich. Ein anonymes Lehrergeständnis bringt das recht "wortgewandt" zum Ausdruck:

 

"Liebe Leserinnen und Leser! Wie sollen Lehrerinnen und Lehrer Schülerinnen und Schüler ansprechen, ohne den Angesprochenen oder die Angesproche aufgrund seines oder ihres Geschlechts zu diskriminieren?”

“Übrigens werde ich jetzt Beschwerde bei der Schulbehörde einreichen. Auf einer Einladung der Schulleitung steht: 'Liebe Schülervertreterinnen und Schülervertreter!' Es müsste aber heißen: 'Liebe Schülerinnenvertreterinnen, Schülerinnenvertreter, Schülervertreterinnen und Schülervertreter!” (Anonymes Lehrergeständnis)

In die gleiche Richtung geht auch die “Kanzlerinkandidatin” - so gehört im Sat1-Frühstücksfernsehen. Bei diesen “Geschlechts-Doppeln” weiß niemand, welcher Teil davon denn nun gegendert werden muss (Gendern ist mittlerweile ein Zwang, weil’s zum guten Ton gehört.). Der erste Teil oder der zweite Teil oder etwa beide?

Ein letztes närrisches Beispiel für die feministische Note des Genderwahns: Die Feminisierung akademischer Titel in ihrer abgekürzten Form.

Wer den Professor kennt, der kennt auch die Professorin und wer den Doktor kennt, der kennt auch die Doktorin. Kürzt man diese Titel nun wie üblich ab, so erhalten wir den/die Prof. und den/die Dr. . Ganz übereifrige Sprachverbesserer verweiblichen auch diese Formen in

Damit soll sichergestellt werden, dass jeder Leser weiß, dass es sich hier um eine Professorin und Doktorin handelt. Ein Beispiel dafür lässt sich auch hier finden: Die neue Frauenbewegung der 1960er und 70er Jahre (Dr.*in Miriam Mauritz). Hier sogar mit zusätzlichem Gender-Stern. Mit anderen Worten also:  Diese Information ist so wichtig, dass sie unbedingt deutlich herausgestellt werden muss. 

Der umgangssprachliche "Prof" an der Uni bekommt jetzt auch seine "Profin" - wie nett. Gibt es diese Zeichen eigentlich schon auf irgendeiner Tastatur, oder muss die Character Map konsultiert werden? Aber wo sind die anderen Geschlechter-Identitäten? - Sie werden mal wieder unter den Teppich gekehrt, geflissentlich vergessen im Zuge des feministischen Genderwahns.

Zumindest hier ist der Duden eindeutig, indem er "Prof" sowohl als maskuline als auch feminine Wortart definiert - ohne den femininen Zusatz -in.

Ein weiteres unsinniges Beispiel für diesen grassierenden Gender-Wahnsinn war heute morgen (23.10.2022) auf ZDF im live übertragenen evangelischen Gottesdienst vom Pfarrer zu hören: "Jünger und Jüngerinnen". Unter den zwölf Aposteln befanden sich wohl auch verkleidete Frauen.

Oder es wird selbst dann gegendert, obwohl es nicht angebracht ist. Der Starreporter in diesem Beispiel ist wohl ein Zwitter, weil er auch zu den renommiertesten Journalistinnen zählt:

Wer schweigt verliert

Aber bei der ganzen Diskussion um das Für und Wider des Genderns haben wir etwas aus den Augen verloren: die Personengruppe der Transgender. Also Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht oder nicht vollständig mit dem nach der Geburt anhand der äußeren Merkmale eingetragenen Geschlecht übereinstimmt, oder die eine binäre Zuordnung ablehnen.

Sie werden in dem ganzen Genderwahnsinn völlig übergangen. Dabei sollte doch gerade aus dem Lager der Initiatoren und Befürworter der geschlechtergerechten Sprache Unterstützung auch für diese Gruppe ertönen. Bislang jedoch ist nichts aus ihrer Richtung zu hören.

Fazit

Um Geschlechtergleichheit in der deutschen Sprache zu schaffen, 

  • wird der “Mann” kastriert und die “Frau” angekoppelt, 

  • gendert jeder, wie es ihm gefällt,

  • werden neue geschlechtsspezifische Begriffe erfunden,

  • verfassen viele ihre eigenen Leitfäden,

  • wird das eine allgemeingültige Regelwerk geflissentlich vermieden,

  • werden keine Kompromisse gemacht - alles muss grammatisch feminiert werden

  • bleiben die non-binären Geschlechter-Identitäten unbeachtet.

Der einzige, wirklich positive Aspekt des Genderns, ist die ursprüngliche Absicht, die dahintersteckt. Alles andere ist reiner, von Feministinnen verursachter Sexismus. 

“Die Regeln der Grammatik, morsches Gebälk, werden feminisiert und dadurch humanisiert.”
(Aus der Beschreibung zum Buch: “Das Deutsche als Männersprache”, Luise F. Pusch, 1991)

Ist das der Weisheit letzter Schluß? - Nein, ist es nicht. Aber es ist zeitgemäß, populär, opportun und politisch.

Verwendete Bücher:

“Frauen Sprache Literatur”- Informationen zur Sprach- und Literaturdidaktik / ISL 38 - Magdalene Heuser (Hrsg., Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn, 1982, ISBN 3-506-74088-1. Hier im Besonderen “Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs” von Senta Trömel-Plötz, Ingrid Guentherodt, Marlis Hellinger und Luise F. Pusch, Seiten 84-90)

“Das Deutsche als Männersprache” - (Luise F. Pusch (edition suhrkamp, Band 217, 1. Auflage 1984, ISBN 3-518-11217-1)

"Von Menschen und Mensch*innen - 20 gute Gründe, mit dem Gendern aufzuhören" (Fabian Payr, 2021, Springer, ISBN: 978-3-658-33127-6)

Quellen:

Eine typische Gender-Diskussion in den sozialen Netzwerken

Sprachlicher Sexismus und sprachliches Gender-Mainstreaming im Fokus der europäischen Sprachpolitik (2005, PDF)

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm

Deutschland ist besessen von Genitalien - Gendern macht die Diskriminierung nur noch schlimmer (Nele Pollatschek)

Geschlechtergerechte Sprache

Sexismus in Wörterbüchern (Barbara EPPLE, München, Germany, PDF)

Sprachkritik - „Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs“ (1980)

Deutschland ist besessen von Genitalien: Gendern macht die Diskriminierung nur noch schlimmer - Kultur - Tagesspiegel

Kritik an Gender-Sprache: »Abenteuerliche Duden-Kreationen« - DER SPIEGEL

Wer hat Angst vor dem "Genderwahn"? Kommentar von Liane Bednarz - DER SPIEGEL

Gendergerechte Sprache: „Ich frage mich, wovor diese Menschen eigentlich Angst haben“ - DER SPIEGEL

Rechtschreibung und gendergerechte Sprache: "Es geht auch darum, Macht abzugeben" - DER SPIEGEL

Audi setzt ab sofort auf geschlechtergerechte Sprache (faz.net)

Gendern in deutschen Verlagen: Das Kreuz mit dem Sternchen - Kultur - Tagesspiegel

Angelini gendert Pflichttext in Werbespots | PTA IN LOVE (pta-in-love.de)

Studie aus Schweden: Geschlechtergerechte Sprache wirkt - Queer - Gesellschaft - Tagesspiegel

Protest gegen "Gender-Unfug": Das führt nur in neue Sackgassen - Kultur - Tagesspiegel

Streit um Gendersprache: Es heißt Sprache, nicht Schreibe! - Kultur - Tagesspiegel

Geschlechtergerechte Sprache: Was sind Gendersternchen und Gendergap? (tagesspiegel.de)

Schluss mit Gender-Unfug! | Verein Deutsche Sprache e. V. (vds-ev.de)

Rettet die deutsche Sprache vor dem Duden | Verein Deutsche Sprache e. V. (vds-ev.de)

Unterschriften für den Aufruf gegen Gender-Unfug | Verein Deutsche Sprache e. V. (vds-ev.de)

Ob Gap oder Stern, Hauptsache Gerechtigkeit: Wer gendert, lebt länger - Medien - Gesellschaft - Tagesspiegel

Wir gendern seit Jahrtausenden – doch jetzt wird es richtig absurd! - FOCUS Online

Streit um das generische Maskulinum: Mitgemeint, aber ausgeschlossen - Wissen - Tagesspiegel

Debatte um den Gender-Stern: Finger weg vom generischen Maskulinum! - Wissen - Tagesspiegel

Peter Eisenberg: Die Zerstörung der Sprache durch die Gender-Ideologie

GENDER-SPRACHE IM DUDEN Unter dem Muff von hundert Jahren

Gendern in der Sprache: Ist das noch gerecht?

Hannover führt gendergerechte Sprache ein - DER SPIEGEL

Bekenner:innenschreiben: Kunstkollektiv steckt hinter Fake-CSU-Seite - Kritik an Seehofer - Volksverpetzer

Diskriminierungsfreie Sprache - Argumente gegen das Gendern – und was man ihnen entgegenhalten kann

RTL.de - Gendern: Ja oder nein? Das denken die Deutschen!

Gendern im Journalismus - so geht’s genderleicht

Männlich/Weiblich/Divers

Der Narzissmus der gendergerechten Sprache

Für eine gerechte Sprache

Weg mit dem Gender-Unfug

Performing the Gap (Steffen Herrmann, 2003)

Sprache schafft Realität

25.3.1984: Luise Pusch macht die feministische Linguistik populär

Luise F Pusch: Das Deutsche als Männersprache

«Die deutsche Sprache ist ungerecht» - Die Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch erklärt den Genderstern

Diverse Leitfäden und Empfehlungen 

Eine Sprache für beide Geschlechter - Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch

(Herausgegeben von der Deutschen UNESCO-Kommission, Bonn 1993, ISBN 3-927907-32-4)

Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. - Leitlinien der GfdS zu den Möglichkeiten des Genderings

Sprache für mehr Vielfalt: Audi gendert

„Wertschätzung, Offenheit, Verantwortung und Integrität sind die Basis unserer Unternehmenskultur“, betont Sabine Maaßen,

Vorständin für Personal und Organisation der AUDI AG. (Eine Frau am Werk.)

TU Berlin - Geschlechtersensible Sprache – Ein Leitfaden

Hochschule Darmstadt - GENDERSENSIBLE SPRACHE Leitfaden für den Hochschulalltag

Frauenbüro der Stadt Dortmund - Leitfaden für eine gendersensible Sprache im Schriftverkehr, in Veröffentlichungen und Formularen bei der Stadt Dortmund

Jade Hochschule - Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth - Gendersensible Sprache und Bildauswahl

Platz für gerechte Kommuikation - Leitfaden für eine inklusive Sprache (Johannes Keppler Universität Linz)

ÜberzeuGENDERe Sprache - Leitfaden für eine geschlechtersensible und inklusive Sprache (Leitfaden der Universität zu Köln)

Dem Geschlecht gerecht - Leitfaden zur genderinklusiven Kommunikation in Sprache und Bild (TU Dresden)

Geschlechter­gerechter Sprach­gebrauch (Duden)

Richtlinien zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch

(Ein Beitrag zum Sprachwandel oder reine Stilübung?, Hausarbeit von Kerstin Wilhelms, Germanistisches Institut Abteilung für Sprachwissenschaft Wintersemester 2007/08 Hauptseminar: Sprachkritik)

Edit 01.2022

 

Fast vierzig Jahre hat es gebraucht, damit eine kleine Gruppe Feministinnen die deutsche Sprache kapert und damit ein ganzes Land nachhaltig beeinflusst. Mittlerweile ist Gendern salonfähig geworden und gehört quasi zum guten Ton. Alle, die gut dastehen wollen, tun es und man begegnet diesem “Trend” im Alltag an jeder Ecke.

Und zu allen Überfluss hat das inoffizielle Nachschlagewerk “Duden” bereits 2017 einen Ableger bekommen: “Richtig gendern”. Womit der Duden mehr oder weniger sagt, dass er als einziger weiß, wie man es richtig macht. Man tut jetzt gut daran, den Duden zu konsultieren. Allerdings steht der Duden nicht als einziger da. So manche/r meint, ihre/seine Gender-Empfehlungen in Buchform an den Mann und die Frau bringen zu müssen:

 

Christine Olderdissen - “GENDER-leicht - Wie die Sprache für alle elegant gelingt”

Anja Steinhauer/Gabriele Diewald - “Richtig gendern: Handbuch geschlechtergerechte Sprache - Wie Sie angemessen und verständlich gendern”

Anja Steinhauer/Gabriele Diewald - “Gendern - Ganz einfach” Für den Alltag

Lena Völkening - “Gendern - Warum wir die Flexibilität des Sprachsystems nutzen sollten” 

Lucia Clara Rocktäschel - “Richtig gendern für Dummies”

Sally Strzelczyk - “Gendergerechte Sprache in Kindermedien“

Jannik Streeb - “Gendergerechte Sprache in der Jugendsprache”

Lisa-Marie Osterhaus - “Bedeutung von Gender-Sternchen für Kinder und Jugendliche. Heranwachsende und Sprache“

Gendern im Journalismus - so geht’s genderleicht

Gender-Wörterbuch | GENDERATOR

Geschickt Gendern - Das Genderwörterbuch

Kritische Betrachtungen:

Hannah Lühmann - “Gendern?! - Gleichberechtigung in der Sprache - Ein Für und Wider”

Bernd Zeller - “Die Gendermerie kommt”

Wie Aktivisten die Sprache umkrempeln

Warum Gendern scheitern wird

«Kinder, die sich als Eunuchen identifizieren»

Tomas Kubelik - “Genug gegendert! - Eine Kritik der feministischen Sprache”

Genderkritisches Material (Forum Freie Rede)

Sprachwandel und Geschlecht – Zu einigen Irrtümern in der Genderdebatte

 

Letztes Update: 11.04.2024

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Der Starreporter Lars Bogenius (Jonas Nay) könnte mit seinen zahlreichen Arbeiten Preise gewinnen und zählt zu den renommiertesten Journalist*innen aus Deutschland.  (kino.de)

Gendrbild

Eine typische Gender-Diskussion

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Liebe & Rum 2022

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